Heini an der WM - Alltag

7. November 2022

Gestern Sonntag habe ich um 06.59 Uhr eine Sprachnachricht von Heini bekommen. Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass nach dem etwas Enttäuschenden 4:4 gegen Norwegen irgendetwas ohne Aufforderung aus Zürich zu vernehmen war. Aber auf Heini ist eben Verlass, auch wenn es manchmal nicht gerade läuft, wie gewünscht. Zur Beruhigung aller schweizerischen Unihockey-Gemüter sollte aber bekanntlich unsere Nati am Sonntagnachmittag einen Sieg gegen Finnland einfahren. Dabei wurden sogar Stimmen laut, welche behauptet haben sollen, dass der finnische Torhüter Lassi Toriseva beim X-maligen Verlassen seines Kastens und wieder zurück, mehr gespurtet sein soll als seine feldspielenden Kameraden. Das ist böse und widerspiegelt nicht die Tatsachen.

Nun aber zu Heinis Sprachnachricht. Seine Stimme tönt müde und verschlafen. Aber trotz der vielen Arbeitsstunden in den letzten Tagen wirkt er erfüllt und zufrieden mit seinem Engagement an der WM. Ein spezieller Moment sei jeweils am Morgen nach einer kurzen Nacht das Betreten der Swiss Life Arena: Bloss ein paar wenige Lichter weisen den Weg, aus der Ferne tönt irgendwo in den Katakomben der Staubsauger einer Reinigungskraft, ansonsten Totenstille. Wo bei Spielen mit Schweizer Beteiligung sonst über 10`000 Fans toben, herrscht am frühen Morgen eine gespenstische, fast furchteinflössende Stille.

Heini erzählt aber auch von vielen schönen Begegnungen mit Menschen, welche er neu kennenlernt, wie aber auch mit jahrelangen Wegbegleitern, die bei ihm reinschauen und mit denen ein kurzer Austausch möglich ist. Diese Kontakte sind natürlich auch in seinem «normalen» Wirken als NLB-Teamchef bei ULA von grosser Wichtigkeit - Networking eben.

Dass das Büro von Heini direkt neben unserer Nati liegt, führt natürlich dazu, dass der eine oder andere Akteur kurz reinschaut – auch wenn er ev. nur die Türe verwechselt hat… momou, das gits.

Als sehr berührend empfand Heini den Besuch von Nati-Youngstar Noel Seiler, welcher bei ihm vorbeischaute, um die coole gemeinsame Zeit als Junior bei UM aufleben zu lassen. Damals Noel als Junior und Heini als sein Trainer. Auf so eine Karriere eines ehemaligen Schützlings wäre wohl jede und jeder stolz. Vermutlich tut sich Heini genau wegen solchen Begegnungen und wertvollen Erlebnissen den «Chrampf» an der WM an.

Für ULA
Res Lanz

Ergänzung:

Vor dem oben erwähnten Spiel der Schweizer Nationalmannschaft gegen Finnland machte das Schweizer Fernsehen einen kleinen Abstecher ins «House of Floorball». Als Interview-Gast stand Simon Joost aus unserem NLB-Team Rede und Antwort – hier geht’s zum Video.